Stillen: Tipps für einen gesunden Start ins Leben
Sie hat immer die richtige Temperatur, versorgt das Baby optimal mit Nährstoffen, ist jederzeit verfügbar und kostenlos: Muttermilch. Das Stillen stärkt die Gesundheit des Neugeborenen und auch der Mutter. Doch was, wenn es mit dem Stillen nicht klappt? Hier finden Sie Tipps und Vorteile rund ums Stillen.
-
Kurz und einfach
Muttermilch ist gut für das Baby.
Auch für die Mutter ist das Stillen gut.
Es schützt das Baby vor Krankheiten.
Die Mutter soll gesund essen und viel trinken.
Sie können sich zum Stillen beraten lassen.
Gesund für Baby und Mutter: Vorteile des Stillens
-
Muttermilch stärkt das Immunsystem und schützt vor Infektionen.
-
Das Trinken an der Brust stärkt die Muskeln im Gesicht und im Mund.
-
Stillen verringert das Risiko des plötzlichen Kindstods.
-
Wird ein Baby gestillt, wird das Risiko von Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hohem Blutdruck im Erwachsenenalter reduziert.
-
Muttermilch fördert die Darmgesundheit.
-
Sie unterstützt die Geschmacksentwicklung durch verschiedene Aromen in der Muttermilch.
-
Stillen fördert die Rückbildung der Gebärmutter und senkt so das Risiko von Nachblutungen.
-
Es unterstützt die Gewichtsabnahme nach der Geburt.
-
Es senkt das Risiko für Brustkrebs und Typ-2-Diabetes.
-
Der enge Hautkontakt beim Stillen stärkt zudem die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind.
Wie oft soll ich mein Neugeborenes stillen?
Neugeborene trinken häufig: In den ersten Wochen acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden. Orientieren Sie sich an den Bedürfnissen Ihres Kindes und nicht an festen Stillzeiten. Stillen ist nicht nur Nahrungsaufnahme: Babys saugen auch, um sich zu entspannen, zu beruhigen und Trost zu finden.
Machen Sie sich Sorgen, ob Ihr Kind genug zunimmt? Fragen Sie sich, wann die letzte Stillmahlzeit war? An welcher Brust das letzte Mal gestillt wurde? Oder wie lange die letzte Stillmahlzeit gedauert hat?
Im stressigen Alltag an all diese wichtigen Details zu denken, kann herausfordernd sein. Apps bieten hier eine grosse Unterstützung.
Die App Baby + Dein Baby-Tracker hilft zum Beispiel dabei, die Still- und Abpumpzeiten im Blick zu behalten.
Stillen unterwegs
Das Stillen in der Öffentlichkeit sollte gesellschaftlich eine Selbstverständlichkeit sein. Schliesslich ist es ganz natürlich und noch dazu eine Notwendigkeit. Dennoch kann es zu Beginn herausfordernd sein, an neuen Orten zu stillen. Umgebungsgeräusche oder Bewegungen wirken möglicherweise ablenkend oder stören die Ruhe – sowohl bei der Mutter als auch beim Kind. Manche Mütter fühlen sich an bestimmten Orten unwohl oder finden keine entspannte Position. Mit der App mamamap finden Sie schnell und einfach öffentlich zugängliche Stillorte in Ihrer Nähe.
Wie lange soll ich mein Baby stillen?
Ernährung während der Stillzeit
-
Trinken Sie mindestens 2 Liter pro Tag, am besten Wasser oder ungesüssten Tee.
-
Geniessen Sie koffeinhaltige Getränke in kleinen Mengen (z. B. 1–2 Tassen Kaffee oder 4 Tassen Schwarz- oder Grüntee pro Tag).
-
Vermeiden Sie Alkohol, chininhaltige Getränke (Tonic, Bitter Lemon) und Energy Drinks.
-
Wählen Sie bei Getreideprodukten wie Brot oder Teigwaren die Vollkorn-Variante.
-
Essen Sie mindestens 5 Portionen Gemüse und Früchte pro Tag.
-
Essen Sie 3–4 Portionen Milch und Milchprodukte pro Tag.
-
Essen Sie täglich 1 Portion Hülsenfrüchte, Eier, Fleisch, Tofu, Quorn oder Seitan.
-
Verwenden Sie jodiertes und fluoridiertes Speisesalz.
-
Verwenden Sie Salz und Würzmittel (z. B. Sojasauce, Bouillon) zurückhaltend.
-
Vermeiden Sie Diäten zur Gewichtsreduktion.
-
Vegetarische oder vegane Ernährung
Eine vegetarische Ernährung ohne Fleisch, Geflügel und Fisch ist während der Stillzeit gut möglich. Achten Sie dabei auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Lebensmittelauswahl. Nur so können alle wichtigen Nährstoffe über eine vegetarische Ernährung abgedeckt werden.
Eine vegane Ernährung ist hingegen während der Stillzeit nicht empfohlen. Oft werden dadurch wichtige Nährstoffe wie Vitamin B12, Eisen, Vitamin D oder Zink nicht genügend aufgenommen und fehlen in der Muttermilch. Dies kann die Entwicklung des Babys beeinträchtigen. Wenn Sie sich dennoch vegan ernähren und gleichzeitig stillen möchten, empfiehlt sich die Unterstützung durch eine Ernährungsberaterin oder einem Ernährungsberater Bsc. Besprechen Sie zudem mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob zusätzliche Nährstoffpräparate nötig sind.
Die wertvolle Rolle des Partners oder der Partnerin beim Stillen
Unterstützung und Beratung beim Stillen
Nicht immer verläuft das Stillen so, wie man es sich vorgestellt hat. Viele Frauen kämpfen mit Herausforderungen wie wunden Brustwarzen, Trinkschwierigkeiten des Babys, zu wenig Milch, Milchstau oder haben Problemen beim Abpumpen. Über die Stillzeit hinweg tauchen daher immer wieder Fragen auf wie:
- Mein Kind verweigert die Brust. Was kann ich in dieser Situation tun?
- Was ist die beste Stillposition?
- Verursacht Stillen in der Nacht Karies?
- Nuggi und Stillen – geht das?
- Welche Milchpumpe passt für mich?
- Wie bewahre ich abgepumpte Milch auf?
- Wie oft muss ich mein Kind stillen?
- Was, wenn ich nicht stillen kann oder möchte?
- Wie funktioniert das Abstillen?
Nehmen Sie bei Unsicherheiten Kontakt mit einer Fachperson auf. Konsultieren Sie Ihre Hebamme, besuchen Sie eine Stillberatung oder holen Sie Rat bei der Mütter- und Väterberatung. Auch die Stillförderung Schweiz bietet auf ihrer Website umfassende Informationen und Tipps für den Alltag.
Stillen: Was bezahlt die Krankenkasse?
Geprüft durch Pro Juventute
Die Expertinnen und Experten unserer Partnerin Pro Juventute haben diesen Text fachlich überprüft.