Sport in der Schwangerschaft – Schwangere sitzt auf Gymnastikball und streckt die Arme mit Gewichten auf die Seite

Sport und Bewegung: Aktiv durch die Schwangerschaft

Wer schwanger ist, muss nicht auf Sport verzichten: Regelmässige Bewegung hat viele positive Effekte für Mutter und Kind. Aber wie viel Bewegung ist gut? Welche Sportarten sind geeignet?  

Nicole Stadelmann
5 Min. Lesedauer
  •    Kurz und einfach 
    Bewegung in der Schwangerschaft tut gut.
    Leichte Sportarten wie Schwimmen oder Yoga sind am besten.
    Man soll sich täglich bewegen und auf den Körper hören.
    Bei Schmerzen oder Müdigkeit soll man eine Pause machen.
    Trinken Sie genug Wasser.
Wussten Sie, dass sportliche Aktivitäten Schwangerschaftsbeschwerden wie Wassereinlagerungen, Verstopfung oder auch Rückenschmerzen vorbeugen oder lindern können? Ausserdem hilft regelmässige Bewegung dabei, einer übermässigen Gewichtszunahme vorzubeugen und das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes sowie Bluthochdruck zu senken. Sie wirkt sich zudem positiv auf den Geburtsverlauf aus und unterstützt die Erholung im Wochenbett. 

Schwangerschaftsgymnastik: Möchten Sie gleich loslegen? 

Dann schauen Sie sich unsere Videos mit Gymnastik-Übungen an.
 
Sport in der Schwangerschaft

Wie viel Sport in der Schwangerschaft ist gesund? 

Für gesunde Frauen mit einer komplikationslosen Schwangerschaft gelten folgende Empfehlungen:
  • Bewegen Sie sich mindestens 2.5 Stunden pro Woche durch Alltagsaktivitäten oder Sport mit moderater Intensität. Verteilen Sie die Bewegungseinheiten idealerweise auf mehrere Tage pro Woche.

  • Absolvieren Sie mindestens zweimal pro Woche ein leichtes Krafttraining und stärken Sie damit Ihre Rückenmuskulatur.

  • Ergänzen Sie das Training mit Übungen für den Beckenboden und Stretching. 

  • Vermeiden oder unterbrechen Sie langes Sitzen regelmässig.

Diese Sportarten sind ideal für Schwangere

Sport in der Schwangerschaft – Schwangere ist in einer stehenden Yoga-Position

Folgende Sportarten werden in der Schwangerschaft besonders empfohlen, da sie den Körper sanft unterstützen, die Fitness fördern und gleichzeitig Rücksicht auf die besonderen Bedürfnisse während der Schwangerschaft nehmen: 

  • Nordic Walking
  • Tanzen
  • Schwimmen oder Wassergymnastik
  • Velofahren
  • Pilates
  • Yoga
  • Gymnastik
  • Schwangerschaftsgymnastik

Beim Training in der Schwangerschaft ist es wichtig, sich dem zusätzlichen Gewicht bewusst zu sein und den Bewegungsapparat nicht zu überfordern. Durch die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft werden Sehnen und Bänder weicher. Das bereitet den Körper auf die Geburt vor, macht ihn aber auch instabiler und anfälliger für Verletzungen. Zudem verlagert sich der Schwerpunkt des Körpers mit wachsendem Babybauch, was das Gleichgewicht beeinflusst und das Sturz- und Verletzungsrisiko weiter erhöhen kann. 

Tipp für aktive Frauen

Sie trainieren bereits regelmässig eine bestimmte Sportart oder sogar mehrere? Wunderbar! Dann können Sie diese sportliche Betätigung auch während der Schwangerschaft weiterhin ausüben. Zumindest so lange, wie Sie sich wohl fühlen. Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers und reduzieren Sie im Verlauf der Schwangerschaft die Häufigkeit, die Dauer und die Intensität. 

Hände weg: Nicht empfohlene Sportarten in der Schwangerschaft

Sport in der Schwangerschaft ist gesund und wichtig – aber nicht jede Sportart ist geeignet. Einige Sportarten bergen ein hohes Risiko für Verletzungen oder Stürze. Auf folgende Sportarten sollten Schwangere deshalb verzichten: 

  • Mannschafts-, Kontakt- und Kampfsportarten z. B. Volleyball, Unihockey, Fussball, Fechten, Judo, Karate, Boxen
  • Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko z. B. Reiten, Skifahren, Mountainbiken 
  • Tauchen
  • Körperliche Anstrengungen in über 2’000 Metern Höhe
  • Extremsportarten z. B. Marathon, Bodybuilding, Bungee-Jumping

Wie intensiv darf das Training sein?

Sport in der Schwangerschaft – Schwangere sitzt mit verschränkten Beinen auf dem Boden und hält ihren Bauch

Die Schwangerschaft ist nicht die Zeit für sportliche Höchstleistungen und neue Rekorde. Ein guter Anhaltspunkt: Sie sollten sich während des Trainings noch problemlos unterhalten können, ohne ausser Atem zu geraten. Trainieren Sie moderat und achten Sie darauf, dass Ihr Körper – und damit auch Ihr Kind – genügend Sauerstoff bekommt. Fühlen Sie sich unwohl oder haben Sie Schmerzen während des Trainings? Beenden Sie die Übung sofort und gönnen Sie sich eine Pause. Treiben Sie erst wieder Sport, wenn Sie sich ganz wohl fühlen.

Vorsicht bei einer Risikoschwangerschaft, früheren Fehlgeburten oder gesundheitlichen Problemen! Dann sollten Sie sportliche Aktivitäten immer mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen absprechen. 

 Denken Sie an ausreichend Flüssigkeit!

Besonders beim Sport braucht der Körper mehr Flüssigkeit als sonst. Trinken Sie vor, während und nach dem Training ausreichend – am besten Wasser. 

Bewegung nach der Geburt 

Jetzt heisst es, die Muskeln und das Bindegewebe wieder zu stärken: Nach der Geburt spielt Bewegung eine wichtige Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden. In den ersten Monaten steht vor allem die Rückbildungsgymnastik im Vordergrund. Sie stärkt und strafft die Muskeln im Beckenboden, im Bauch und im Rücken. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie unter Rückbildung nach der Geburt.  

Bewegung in der Schwangerschaft: Was bezahlt die Krankenkasse?

Die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP, Grundversicherung) übernimmt keine Kosten für Schwangerschafts- oder Beckenbodengymnastik. Dafür übernehmen die CONCORDIA-Zusatzversicherungen NATURA und NATURAplus Beiträge an Schwangerschafts- oder Beckenbodengymnastik.
Schreibaby - Schwangere sitzt auf dem Sofa mit ihrem Laptop und Papierkram

 Welche Leistungen übernimmt die Krankenversicherung bei Mutterschaft?

Besuchen Sie unsere Übersicht zu den Leistungen während der Schwangerschaft, der Geburt und dem Wochenbett. Dort finden Sie detaillierte Informationen zu den Leistungen der Grundversicherung sowie zu den ergänzenden Zusatzversicherungen der CONCORDIA. Zusätzlich können Sie sich über die Kostenbeteiligung informieren.

Schreibaby - Zwei gelbe Kreise. In einem ist ein weisses Herz, im anderen steht Pro Juventute

Geprüft durch Pro Juventute

Die Expertinnen und Experten unserer Partnerin Pro Juventute haben diesen Text fachlich überprüft.