Feine selbstgebacken Guetzli machen die Adventwochen zur genussvollen Festzeit.

Backen im Advent: Tipps für gelungene Guetzli und Cakes

Würziger Lebkuchen, Chräbeli, Zimtsterne und Schokoladengebäck: Der Dezember duftet herrlich! Ein Guetzliblech nach dem anderen wandert in den Ofen und danach der Cake für den Adventskaffee.

Tipps zum Backen: Gemeinsam macht Backen noch mehr Spass! Ein Kleinkind rollt eifrig den Teig für die Guetzli aus. Die CONCORDIA-Expertin Marlène Gautschi, dipl. Ernährungsberaterin HF, hat Ihnen feine Rezepte und praktische Tipps rund ums Backen zusammengestellt. Ob Cake oder Chräbeli – so kommen Sie pannenfrei durch die genussreiche Weihnachtszeit.

Tipps zum Backen: 1. Wohltemperierter Ofen

Der Backerfolg steht und fällt mit der richtigen Hitze:

  • Verwenden Sie bei älteren Backofenmodellen zusätzlich ein Backthermometer. Wenn die Backofenanzeige vom Thermometer abweicht, passen Sie die Temperatur entsprechend an.
  • Die Angaben in einem Rezept gelten generell für Ober- und Unterhitze. Wenn Sie mit Heiss- oder Umluft backen, verringert sich die Temperatur um circa 20 Grad.
  • Machen Sie bei Kuchen eine Backprobe, sobald die angegebene Backzeit erreicht ist: Stechen Sie mit einem Messer oder einer Stricknadel hinein. Wenn beim Herausziehen keine Teigreste am Messer oder an der Nadel kleben, ist er fertig gebacken. Andernfalls warten Sie fünf Minuten und kontrollieren danach erneut.
  • Überwachen Sie Guetzli im Ofen. Wenden Sie gelegentlich das Blech, wenn der Ofen vorne und hinten unterschiedlich heiss ist.
     

Tipps zum Backen: 2. Cake mit Gupf

Ein Cake aus einer Buttermasse ohne Gupf enttäuscht. Schlagen Sie Zucker und Butter schaumig und geben Sie die Eier schrittweise bei. Anschliessend fügen Sie das Mehl hinzu und rühren die Masse drei bis fünf Minuten mit der Küchenmaschine im Schnellgang zäh.

 

Tipps zum Backen: 3. Absinken verhindern

Schokoladenwürfeli oder -stängeli sinken im Teig gelegentlich ab. Mischen Sie die Schokolade zuerst mit dem Mehl, bevor sie beides in den Teig geben. Die feine Mehlhülle, die sich um die Schokolade legt, gibt einen stärkeren Widerstand im Teig und hindert sie am Absinken.

 

Tipps zum Backen: 4. Genaues Abwiegen

Anders als beim Kochen ist es beim Backen unabdingbar, die Zutaten abzuwiegen. Sonst besteht die Gefahr, dass der Teig nicht aufgeht, beim Abkühlen zusammenfällt oder steinhart wird:

  • Die Eiergrösse macht es aus. In einem Rezept entspricht ein Ei normalerweise 50 Gramm – ohne Schale gewogen. Wiegen Sie die Eier vor dem Backen ab. In einer Schachtel 53g+ können Eier bis zu 80 Gramm schwer sein. Eine zu grosse Menge kann den Teig zu weich oder zu feucht machen.
  • Verwenden Sie am besten Masslöffel, denn herkömmliche Tee- und Esslöffel können zum Teil unterschiedliche Volumen aufweisen. Grundsätzlich sind immer gestrichene Löffel gemeint.
     

Tipps zum Backen: 5. Gleichmässiger Riss im Cake

Füllen Sie die Masse in eine gefettete Form ab und drücken Sie diese mit einem geölten Teighorn oben längs rund einen Zentimeter tief ein. Der Cake wird einheitlich hoch, der Riss verläuft regelmässig und gerade.

 

Tipps zum Backen: 6. Schokolade richtig schmelzen

Schokolade verträgt keine zu starke Hitze, sonst wird sie griessig und verliert ihren Glanz. Schmelzen Sie sie deshalb immer langsam in einer dünnwandigen Schüssel über dem nur leicht siedenden Wasserbad. In der Pfanne darf kein Dampf aufsteigen. Griessige Schokolade kann nicht gerettet werden.

 

Tipps zum Backen: 7. Chräbeli backen

So gelingt Ihnen das Anisgebäck:

  • Verwenden Sie kein Backpapier. Fetten Sie das Backblech sparsam ein oder verwenden Sie eine Silikonmatte.
  • Legen Sie die Chräbeli nicht zu nahe nebeneinander auf das Blech, am besten versetzt und nicht in einer Reihe. So können die Guetzli von allen Seiten her besser trocknen.
  • Lassen Sie die Chräbeli so lange bei Raumtemperatur trocknen, bis sie überall sichtbar ein weisses Rändchen aufweisen. Die Trocknungszeit hängt von der Teigdicke und der Raumtemperatur ab. Sie beträgt mindestens 24 Stunden.
  • Backen Sie die Chräbeli idealerweise nicht mit Umluft. Bei Umluft gibt es Zug im Ofen und die Chräbeli können durch den Druck schief werden. Öffnen Sie die Backofentüre einen Spalt breit, damit kein Dampf entstehen kann.

Rezept-Tipps

  • Lebkuchen-Würfel

    Zutaten für eine quadratische Springform (circa 24 x 24 cm) mit Backpapier ausgelegt; ergibt etwa 16 Stück

    Zutaten für den Teig

    500 g Halbweissmehl
    1 EL Backpulver
    400 g Rohzucker
    3 EL Kakaopulver
    1 Päckli Lebkuchengewürz (20 g)
    5 dl Milch
    4 EL Sonnenblumenöl

    Zubereitung

    Mehl in eine Teigschüssel sieben, mit allen anderen Zutaten mischen, in vorbereiteter Form verteilen, Oberfläche glatt streichen. Form in die untere Hälfte des kalten Ofens schieben, circa 35 Minuten bei 180 Grad backen; herausnehmen und auf einem Gitter etwas abkühlen lassen.

    Zutaten für die Glasur

    50 g Kochbutter
    100 g dunkle Schokolade, gehackt
    50 g Puderzucker

    Zubereitung

    Butter in einer Pfanne warm werden lassen, Pfanne von der Platte nehmen. Gehackte Schokolade beigeben und schmelzen. Puderzucker darunter rühren und glatt rühren. Lebkuchen mit der Glasur bestreichen und auskühlen lassen. Lebkuchen in 16 Würfel schneiden. 

    Tipp: Bestreuen Sie die Lebkuchen-Würfel mit Goldpuder.

    Varianten

    Laktosefrei: Ersetzen Sie Milch und Butter 1:1 durch laktosefreie Produkte.
    Vegan: Ersetzen Sie Butter 1:1 durch Kokosfett und Milch durch Mandel- oder Hafer-Drink.

  • Linzersternli

    Zutaten für circa 25 Stück

    Zutaten für den Teig

    150 g weiche Butter
    100 g Rohzucker
    1 Prise Salz
    1 Ei
    200 g Mehl
    200 g gemahlene Haselnüsse
    ¼ TL Zimt
    1 Msp. Nelkenpulver

    Zutaten für die Füllung

    50 g süsse Orangenkonfitüre

    Zubereitung

    Butter in eine Schüssel geben. Zucker, Salz und Ei darunter rühren und weiterrühren bis die Masse heller ist. Mehl, gemahlene Haselnüsse, Zimt und Nelkenpulver vermischen, zur Masse geben und zu einem weichen Teig zusammenfügen, aber nicht kneten! Den Teig zugedeckt circa 1 Stunde kühl stellen.

    Den Teig portionenweise zwischen zwei Backpapieren circa 4 mm dick auswallen. Mit Sternen-Formen ausstechen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Etwa 15 Minuten in der Mitte des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens backen. Herausnehmen, etwas abkühlen und auf einem Gitter auskühlen lassen. Konfitüre auf die Hälfte der Guetzli verteilen. Restliche Guetzli darauflegen und mit Puderzucker bestäuben. Die Linzersternli sind in einer gut verschlossenen Dose circa 2 Wochen haltbar.

    Tipp: Anstelle von Orangenkonfitüre können Sie auch Mango- oder Himbeerkonfitüre verwenden.

    Varianten

    Laktosefrei: Ersetzen Sie Butter 1:1 durch laktosefreie Butter.
    Vegan: Ersetzen Sie Butter 1:1 durch Kokosfett.
    Glutenfrei: Ersetzen Sie 200 g Mehl durch 200 g glutenfreies Mehl.

  • Vegane Grüntee-Mailänderli 

    Zutaten für circa 80 Stück, je nach Grösse der Ausstecher

    Zutaten für den Teig

    250 g vegane Margarine
    225 g Zucker
    1 Prise Salz
    ½ EL Grünteepulver (Matcha)
    abgeriebene Schale von einer Bio-Zitrone
    5 EL Sojarahm
    500 g Mehl

    Zubereitung

    Margarine in einer Schüssel weich rühren. Zucker, Salz, Matcha, abgeriebene Zitronenschale und Sojarahm darunter rühren. Mehl beigeben und mit einer Kelle zu einem Teig zusammenfügen. Etwas flach drücken. Den Teig zugedeckt mindestens 2 Stunden kühl stellen.

    Den Teig circa 15 Minuten vor dem Auswallen aus dem Kühlschrank nehmen. Portionenweise auf wenig Mehl circa 8 mm dick auswallen. Verschiedene Formen ausstechen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Guetzli circa 15 Minuten kühl stellen. Danach circa 10 Minuten in der Mitte des auf 200 Grad vorgeheizten Ofens backen. Herausnehmen und auf einem Gitter auskühlen lassen.

    Zutaten für die Matcha-Glasur

    150 g Puderzucker
    2 – 2 ½ EL Wasser oder andere Flüssigkeit (z. B. Zitronensaft)
    3 Prisen Grünteepulver (Matcha)

    Zubereitung

    Die Flüssigkeit löffelweise zum Puderzucker geben, damit die Glasur nicht zu dünn wird. Die Glasur muss einen Löffelrücken gleichmässig überziehen. Die Guetzli nach Belieben verzieren.