Knabe sitzt auf einem Stein und liest ein Buch. Im Hintergrund steht ein Mädchen mit einem organgen Ball.

Tipps vom Coach: Mut loszulassen

Manchmal läuft das Leben nicht so, wie man es sich vorgestellt hat. Eine Veränderung ist angesagt. Ganz einfach? Leider nicht immer. Wie Sie Altes loslassen und sich so dem Neuen widmen können, erklärt Andrea Waldispühl, Coach aus Luzern.

Ein Affe schwingt von Ast zu Ast. Loslassen ist auch für ihn eine Herausforderung: Er lässt den einen Ast erst los, wenn der nächste in Reichweite ist. Die Vergangenheit begleitet uns – gedanklich und emotional. Vielleicht hat sich ein Lebensumstand, eine Beziehung oder ein Job nicht so entwickelt, wie erwartet. Oder eine Person, eine Arbeitsstelle oder ein Erlebnis lässt uns an schwierigen Gefühlen festhalten. Warum fällt es so schwer, diese Gefühle loszulassen? Die Vergangenheit scheint uns immer wieder einzuholen.

Loslassen bedeutet Stress

Denken Sie an einen Affen, wie er sich von Ast zu Ast schwingt. Er lässt den einen Ast erst los, wenn der nächste in Reichweite ist. Das ist ein überlebensnotwendiger Reflex. Bei Unsicherheit klammert sich der Affe fest – und übrigens auch der Mensch. Loslassen ist mit innerem Stress verbunden, es bedeutet Gefahr. Wenn sich der Mensch verkrampft festklammert, behindert er sein Vorankommen, er ist unzufrieden. Das erzeugt nicht nur zusätzlichen Stress, sondern blockiert gleichzeitig wertvolle Energie. Dies kann sogar krank machen.
 

Wertvolle Coaching-Tipps: Loslassen in 5 Etappen

  1. Akzeptieren: Akzeptieren Sie, was Ihnen widerfahren ist. Auch wenn es nicht Ihren Wünschen entspricht. Sagen Sie sich: «So ist es jetzt.» Akzeptieren bedeutet nicht, dass Sie aufgeben. Im Gegenteil – Sie zeigen Stärke, wenn Sie akzeptieren.
  2. Benennen: Benennen Sie Ihre Gefühle und drücken Sie diese auf Ihre eigene Art aus. Seien Sie kreativ: Schreiben Sie Tagebuch oder schreien Sie so laut Sie können, stecken Sie Ihre Energie in Sport oder boxen Sie ein Kissen.
  3. Vergeben und verzeihen: Manchmal muss man noch «etwas erledigen», um die Vergangenheit loslassen zu können. Vielleicht hilft ein Gespräch oder eine Entschuldigung. Vergeben Sie sich und anderen. Sie brauchen nicht zwingend einen Gegenüber, um um Verzeihung zu bitten oder anderen zu verzeihen. Schreiben Sie Ihre Gedanken auf oder führen Sie einen inneren Dialog.
  4. Würdigen: Würdigen Sie die positiven Seiten und bedanken Sie sich für das, was Sie erlebt haben. Auch wenn es schwierig war – Sie haben daraus bestimmt auch etwas lernen können. Schaffen Sie sich einen besonderen Ort oder ein Symbol des Gedenkens.
  5. Erschaffen: Stellen Sie sich Ihre attraktive Zukunft vor, Ihre persönliche Vision. Richten Sie den Blick nach vorne und verabschieden Sie sich von der Vergangenheit. Dann haben Sie wieder beide Hände frei und können Ihre Energie gezielt fürs Vorankommen einsetzen.

«Loslassen ist die persönliche Befreiung, die auf die Einsicht folgt, dass ein Festhalten nur Energie kostet und wehtut.»
(Larry James)

Andrea Waldispühl ist Business Coach in Luzern.

Zur Autorin

Andrea Waldispühl ist Business Coach für Privatpersonen und Unternehmen in Luzern. Sie unterstützt Fach- und Führungspersonen bei Herausforderungen aus dem Berufsalltag: www.ready-coaching.ch